CDU Stadtbezirksverband Porz

Porz hat dem restlichen Köln mehr zu bieten als mancher vermutet

Foto: Csaba Peter Rakoczy
Erschienen im Kölner StadtanzeigerFoto: Csaba Peter Rakoczy Erschienen im Kölner Stadtanzeiger

(Originaltext Kölner Stadtanzriger)

Köln-Porz -

Eine Attraktion am Rheinufer hat in den vergangenen Monaten ein neues Licht auf Porz geworfen. Das Rathaus wurde mit Einbruch der Dunkelheit bis in die Nacht hinein beleuchtet, abwechselnd in den Farben Rot, Blau, Grün und Violett. Eigentlich nur als stimmungsvolle Adventsaktion gedacht, soll das Farbenspiel – eine Idee von Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller – zur Dauereinrichtung werden, derzeit werden Sponsoren gesucht. Denn die schicke Kulisse weckt weithin sichtbar Aufmerksamkeit. Und die kann der Bezirk durchaus gebrauchen, um seine Stärken ins richtige Licht zu setzen.

Zum einen hat Porz dem restlichen Köln mehr zu bieten als mancher vermutet. Vor allem durch sein überdurchschnittlich reichhaltiges Angebot an Naherholungs- und Naturerlebnisgebieten, vom Mitmach- und Lernangebot rund um Gut Leidenhausen über die Wahner Heide bis zur malerischen Freizeitinsel Groov in Zündorf.

Porzer wünschen sich mehr Zuwendung von der Stadt

Zum anderen wünschen sich viele aus der Bürgerschaft des flächenmäßig größten der Kölner Bezirke mehr Zuwendung von der Stadt. Vor allem auf die Lösung der großen Verkehrsprobleme als Korridor zwischen Rhein-Sieg-Kreis und Kölner Innenstadt durch eine Umgehungsstraße und die Verlängerung der Linie 7 wartet man seit Jahrzehnten. Porz sei „das Sparschwein der Stadt“ zürnte jüngst gar das Bündnis Porz Mitte, als es mal wieder um die Revitalisierung der Innenstadt ging. Da war gerade bekannt geworden, dass die Verwaltung wohl eine seit langem versprochene Fläche für einen Stadtgarten doch lieber zubauen lassen will.

Ob die Porzer mehr oder weniger als die anderen Kölner jammern, sei dahingestellt. Ein gewisses Selbstbewusstsein hat sich der Bezirk mit seinen nach jüngster Zählung rund 114.000 Einwohnern ganz gewiss erhalten, nachdem die Stadt Porz 1975 nach Köln eingemeindet worden war. Große, manche sagen sogar größenwahnsinnige Pläne von einer modernen Stadt mit eigener Skyline am Rhein und mehr als 250.000 Einwohnern gleich gegenüber der Metropole Köln – man sprach schon vom „Klein-Chicago“ – mussten damals begraben werden. Das Fundament für eines der vorgesehenen Hochhäuser nah am Fluss ist heute noch in der Brücke über die hässliche Schneise Hauptstraße zu finden. Die Überführung ist damals so massiv gebaut worden, dass sie jetzt nicht ohne weiteres abgerissen werden kann.

Porzer Zentrum soll attraktiver werden

Drumherum wird derzeit die Neue Porzer Mitte errichtet. Knapp 50 Jahre nach der Eingemeindung soll der Bezirk ein attraktives Zentrum bekommen. Das Vorhaben holpert noch. Drei große Geschäfts- und Wohnhäuser wachsen zwar in die Höhe. Doch das gewünschte Geflecht aus Flanier- und Einkaufsmeilen kommt nicht so gut wie erhofft voran. „In Porz muss man für alles kämpfen“, sagt Simin Fakhim-Haschemi, Sprecherin der Vernetzung der Porzer Bürgervereine. Dieser Zusammenschluss aus den Bürgervereinen fast aller 16 Porzer Ortsteile sucht in Köln seinesgleichen. Die „Vernetzung“ kümmert sich professionell um vieles, was sonst liegen bliebe und unterstützt Politik und Verwaltung bei Vorhaben, von der Planung für die ersehnte Umgehungsstraße bis zum gastronomischen Ausbau des Rheinboulevards.

Auf den sind die Porzer richtig stolz. Mit der prächtigen Lindenallee, dem historischen Rathaus und der Kirche St. Josef zählt dieser Uferabschnitt zu den schönsten Flecken Kölns. Ebenso wie das kleine Künstlerdörfchen an der Zündorfer Freizeitinsel, die Westhovener Aue und das – allerdings nicht öffentlich zugängliche – Wahner Schloss. Mit all diesen Glanzlichtern und seiner reichhaltigen Natur ist Porz ein erstklassiges Ziel für einen Besuch am Tag. Fürs Ausgehen, für die Nacht ist man – abgesehen von durchaus empfehlenswerten Restaurants und einem ordentlichen Angebot an Kabarett und Konzerten – anderswo besser bedient. Zum Beispiel weiter oben auf der Schäl Sick, in Mülheim, und natürlich jenseits des Rheins im coolen Ehrenfeld und in der alternativen Südstadt. [...]