CDU Stadtbezirksverband Porz

Zurück im Stadtteil

Die rund 600 Jahre alte Glocke der Urbacher Kirche hat einen neuen Platz am Altenzentrum Urbach bekommen

Im Sinnesgarten des Altenzentrums kann die Severinsglocke wieder frei
schwingen. Foto: GöllnitzIm Sinnesgarten des Altenzentrums kann die Severinsglocke wieder frei schwingen. Foto: Göllnitz

Urbach - Dimensionen, die man gar nicht erfassen könne seien es, findet der Leiter des Altenzentrums Urbach an der Tiergartenstraße, Albert Thönniges. „Damals hat der Mensch noch geglaubt, die Erde sei eine Scheibe. Columbus hat erst 40 Jahre später Amerika erreicht.“ Die Rede ist von der alten Urbacher Kirchglocke. 1457 wurde sie gegossen. Was sie rund 600 Jahre alt macht und zu einem wahren Senior, wie Thönniges sagt. Gleichsam sei die rund 700 Kilogramm schwere und mit einem Durchmesser von 1,80 Metern ausgestattete Glocke der jüngste Einziehende ins Altenzentrum, scherzt er bei der extra ausgerichteten Einzugsfeier.

Denn, aber sofort ziert die alte Glocke den Sinnesgarten des Altenzentrums, der auch schon Heimat für Fragmente eines Fensters des Kölner Doms, zudem für ausgemusterte Figuren aus dem Kölner Rathaus und den Grundstein des eigenen Hauses ist. Nun sei die Glocke, die auf den Namen Severin getauft ist, wieder im Heimatstadtteil, so der Leiter.

Einst hing sie in der Kirche St. Bartholomäus, zudem auch in der Vorgängerkirche, erzählt Albert Thönniges. 1954 bekam St. Bartholomäus dann eine stählerne Glocke. Severin wanderte ins Porzer Stadtarchiv, später ins Foyer des Bezirksrathauses, wo sie bis vor ein paar Wochen auf einem gemauerten Sockel stand.

Im Sinnesgarten des Altenzentrums kann sie wieder frei hängen und so auch angeschlagen werden. Was
Guido Motter, Leiter des Bezirksrathauses, toll findet, wie er sagt. Hier hat die Glocke wieder eine Funktion. Hätte sie das Rathaus Mitte der 1980er Jahre nicht aufgenommen, wäre sie damals vielleicht eingeschmolzen worden, vermutet Motter.

Die Idee sie per schwerem Gerät wieder nach Urbach zu bringen hatte indes Albert Thönniges. Auch der
Sinnesgarten sei seine Idee gewesen, erzählt er. Möglich sei all dies jedoch nur mit Unterstützung des
hauseigenen Fördervereins gewesen. Dieser habe das Projekt finanziert. (Lars Göllnitz - der Autor bei Facebook: @LGenqoozee)

Porz am Montag, 07.10.2023, Seite 8